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AUREA BULLA II

Aurea Bulla

Mit ihren bald siebzehn Jahren muss Julia ans Heiraten denken. Der beste Kandidat ist Primus, der Sohn des Marcus Valerius Paternus. Er würde auch gut in die Karrierepläne ihres Vaters passen. Aber Primus benimmt sich immer so arrogant, dass Julia ihn nicht ausstehen kann. Mit Valens Mucapora dagegen verbindet Julia seit der Kindheit eine herzliche Freundschaft. Doch Valens ist der Sohn eines ehemaligen Legionärs und einer Raurakerin. Er ist ein peregrinus, eine Person ohne römisches Bürgerrecht. Eine Heirat mit ihm ist rechtlich nicht möglich.

Die Mucapora führen in Basilia und in Augusta Raurica Wirtshäuser mit einem Handelsunternehmen. Als Felix und Valens Mucapora eines Tages in der Backstube von Basilia weilen, übergibt der Vater seinem Sohn die eine Hälfte einer zerbrochenen goldenen Bulla (ein Amulett) und teilt ihm mit, dass er nicht sein leiblicher Sohn ist, sondern ein Findelkind. Dies stürzt Valens in eine tiefe Krise. Dass die Bulla aus Gold ist, weist darauf hin, dass Valens’ leibliche Eltern reich gewesen sein müssen. In der Antike hängten Eltern ihren Söhnen eine Bulla um den Hals, um sie vor Widrigkeiten zu schützen. Als Valens Julia im Landhaus von Munciacum bei Liestal alles erzählt, reagiert sie ganz erfreut. Wenn sie Valens’ Eltern finden könnten, wäre eine Heirat zwischen ihnen vielleicht doch möglich. Die fehlende Hälfte der goldenen Bulla könnte sie zu den Eltern führen. Aber wo sollen sie in dem riesigen römischen Reich nach ihr suchen?

Julias Eltern entscheiden, dass Julia heiraten soll. Als Julia sich weigert, den unsympathischen Primus Valerius Paternus zu heiraten, schlagen ihr die Eltern vor, dass sie zusammen mit ihrer Mutter Cornelia und ihrem Bruder Quintus Melo nach Rom reisen soll, um dort Terentius Gentianus, einen ehemaligen Konsuln und Senator, kennenzulernen. Terentius ist über fünfzig Jahre alt. Er war mit der verstorbenen Cousine von Julias Vater verheiratet. Eine Heirat mit ihm wäre für die Sanucii ein bedeutsamer sozialer Aufstieg.

Julias Brüder Marcus Messor und Quintus Melo kehren aus Britannien zurück. Sie haben Urlaub von ihrem Dienst im Heerlager von Vindolanda am Hadrianswall. Nach langer Zeit ist die Familie der Sanucii wieder einmal vereint. Marcus und Quintus berichten von ihren Erlebnissen in der Legion.

Am Tag vor ihrer Abreise besucht Julia Valens in Basilia. Valens schenkt Julia zum Abschied einen Ring, auf dem der Name Augustillae eingraviert ist. Am nächsten Tag reisen Julia, Cornelia und Quintus ab. Über Salodurum gelangen sie nach Aventicum. Der professionelle Schiffer Aelius Cladaeus begleitet sie. In Aventicum erleben sie die traurige Bestattung von Modestina mit, der zweijährigen Tochter von Cladaeus und Caninia. Nach einem Theaterbesuch lernt Julia Flavia Severilla kennen, die ihr Aventicum zeigt. Der gut aussehende und reiche Marcus Otacilius Bellus lädt die Sanucii zu einem Diner in seinem riesigen Stadtpalast ein. Beim Abschied schenkt er ihr einen Ring mit der Aufschrift
vive vitam – Lebe dein Leben! Wird es Julia gelingen, ihr Leben zu leben?

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