
AUREA BULLA I
Aurea Bulla
Augusta Raurica im Jahr 213 nach Christus. Julia Attia Sanucia Augustilla lebt in einem der grössten und schönsten Häuser von Augusta Raurica, der Insula 30. Ihre Familie gehört der Schicht der nobiles – der Adligen – an und besitzt das römische Bürgerrecht. Ihr Vater bewirbt sich zusammen mit Marcus Valerius Paternus um das Amt der duumviri. Das sind die obersten Beamten der Stadt.
Mit ihren bald siebzehn Jahren muss Julia ans Heiraten denken. Der beste Kandidat ist Primus, der Sohn des Marcus Valerius Paternus. Er würde auch gut in die Karrierepläne ihres Vaters passen. Aber Primus benimmt sich immer so arrogant, dass Julia ihn nicht ausstehen kann. Mit Valens Mucapora dagegen verbindet Julia seit der Kindheit eine herzliche Freundschaft. Doch Valens ist der Sohn eines ehemaligen Legionärs und einer Raurakerin. Er ist ein peregrinus, eine Person ohne römisches Bürgerrecht. Eine Heirat mit ihm ist rechtlich nicht möglich.
Die Mucapora führen in Basilia und in Augusta Raurica Wirtshäuser mit einem Handelsunternehmen. Eines Tages übergibt Felix Mucapora seinem Sohn, während sie in der Backstube arbeiten, die eine Hälfte einer zerbrochenen goldenen Bulla (ein Amulett) und teilt Valens mit, dass er nicht sein leiblicher Sohn ist, sondern ein Findelkind. Dies stürzt Valens in eine tiefe Krise. Dass die Bulla aus Gold ist, weist darauf hin, dass seine leiblichen Eltern reich gewesen sein müssen. In der Antike hängten Eltern ihren Söhnen eine Bulla um den Hals, um sie vor Widrigkeiten zu schützen. Als Valens Julia im Landhaus von Munciacum bei Liestal alles erzählt, reagiert sie ganz erfreut. Wenn sie Valens’ Eltern finden könnten, wäre eine Heirat zwischen ihnen vielleicht doch möglich. Die fehlende Hälfte der goldenen Bulla könnte sie zu den Eltern führen. Aber wo sollen sie in dem riesigen römischen Reich nach ihr suchen?
Julia hofft, dass ihre einflussreichen Eltern helfen können. Wie werden sie reagieren?